Und die nordische Legende, die in neuerer Zeit wieder ausgegraben
worden ist aus alten Nachrichten,
berichtet uns von den Erlebnissen,
die Olaf Åsteson hatte zwischen der Weihnachts- und Neujahrszeit
bis zum 6. Januar
Eine nordische Einweihung in den Makrokosmos I So höre meinen Sang! Es war das Olaf Åsteson,
II Er ging zur Ruh' am Weihnachtsabend. Es war das Olaf Åsteson, Er ging zur Ruh' am Weihnachtsabend. Es war das Olaf Åsteson, Nicht konnte erwachen Olaf, Es war das Olaf Åsteson, Schon stand der Priester Es war das Olaf Åsteson, Und junge und auch alte Leute, Es war das Olaf Åsteson,
III «Ich ging zur Ruh' am Weihnachtsabend. Der Mond schien hell Erhoben ward ich in Wolkenhöhe Der Mond schien hell Erhoben ward ich in Wolkenhöhe, Der Mond schien hell Und fahren mußt' ich in Erdentiefen, Der Mond schien hell Es wiehert' nicht mein schwarzes Pferd, Der Mond schien hell Befahren mußt' ich im Geisterland Der Mond schien hell Ich kam an die Gjallarbrücke. Der Mond schien hell Es schlug mich die Geisterschlange, Der Mond schien hell Gar bissig ist der Hund, Der Mond schien hell Ich bin gewandelt über die Brücke, Der Mond schien hell In Sümpfen mußt' ich waten, Der Mond schien hell An Wasser kam ich dann, Der Mond schien hell Zum Winterpfad lenkt' ich die Schritte. Der Mond schien hell Und Gottes hohe Mutter, Der Mond schien hell
IV In andern Welten weilte ich In Brooksvalin, wo Seelen Ich konnte schauen einen jungen Mann, In Brooksvalin, wo Seelen Einen alten Mann auch sah ich, In Brooksvalin, wo Seelen Und Männer tauchten auf, In Brooksvalin, wo Seelen Auch Kinder kennt' ich schauen, In Brooksvalin, wo Seelen Und jenem Hause zu nahen, In Brooksvalin, wo Seelen Von Norden her, in wilden Scharen, In Brooksvalin, wo Seelen Was aus dem Norden kam, In Brooksvalin, wo Seelen Doch aus dem Süden kamen In Brooksvalin, wo Seelen Die Seelen, die sündenbeladen, In Brooksvalin, wo Seelen In Hoheit stand da Michael In Brooksvalin, wo Seelen
V Wie selig ist, wer im Erdenleben Da spricht der Waage Zunge, Wie selig ist, wer im Erdenleben Da spricht der Waage Zunge, Wie selig ist, wer im Erdenleben Da spricht der Waage Zunge, Wie selig ist, wer im Erdenleben Da spricht der Waage Zunge,
VI Und junge und auch alte Leute,
Ich will dir singen
Von einem flinken Jüngling:
Der einst so lange schlief.
Von ihm will ich dir singen.
Ein starker Schlaf umfing ihn bald,
Und nicht konnt' er erwachen,
Bevor am dreizehnten Tag
Das Volk zur Kirche ging.
Der einst so lange schlief.
Von ihm will ich dir singen.
Er hat geschlafen gar lange!
Erwachen könnt' er nicht,
Bevor am dreizehnten Tag
Der Vogel spreitet die Flügel!
Der einst so lange schlief.
Von ihm will ich dir singen.
Bevor am dreizehnten Tag
Die Sonne über den Bergen glänzte.
Dann sattelt' er sein flinkes Pferd,
Und eilig ritt er zu der Kirche.
Der einst so lange schlief.
Von ihm will ich dir singen.
Am Altar lesend die Messe,
Als an dem Kirchentore
Sich Olaf setzte, zu künden
Von vieler Träume Inhalt,
Die in dem langen Schlafe
Die Seele ihm erfüllten.
Der einst so lange schlief.
Von ihm will ich dir singen.
Sie lauschten achtsam der Worte,
Die Olaf sprach von seinen Träumen.
Der einst so lange schlief.
Von ihm will ich dir singen.
Ein starker Schlaf umfing mich bald;
Und nicht könnt' ich erwachen,
Bevor am dreizehnten Tag
Das Volk zur Kirche ging.
Und weithin dehnten sich die Wege.
Und in den Meeresgrund geworfen,
Und wer mir folgen will,
Ihn kann nicht Heiterkeit befallen.
Und weithin dehnten sich die Wege.
Gestoßen dann in trübe Sümpfe,
Erschauend der Hölle Schrecken
Und auch des Himmels Licht.
Und weithin dehnten sich die Wege.
Wo furchtbar rauschen Götterströme.
Zu schauen nicht vermocht' ich sie,
Doch hören konnte ich das Rauschen.
Und weithin dehnten sich die Wege.
Und meine Hunde bellten nicht,
Es sang auch nicht der Morgenvogel,
Es war ein einzig Wunder überall.
Und weithin dehnten sich die Wege.
Der Dornenheide weites Feld,
Zerrissen ward mir mein Scharlachmantel
Und auch die Nägel meiner Füße.
Und weithin dehnten sich die Wege.
In höchsten Windeshöhen hänget diese,
Mit rotem Gold ist sie beschlagen
Und Nägel mit scharfen Spitzen hat sie.
Und weithin dehnten sich die Wege.
Es biß mich der Geisterhund,
Der Stier, er stand in Weges Mitte.
Das sind der Brücke drei Geschöpfe.
Sie sind von furchtbar böser Art.
Und weithin dehnten sich die Wege.
Und stechen will die Schlange,
Der Stier, er dräut gewaltig!
Sie lassen keinen über die Brücke,
Der Wahrheit nicht will ehren!
Und weithin dehnten sich die Wege.
Die schmal ist und schwindelerregend.
In Sümpfen mußt' ich waten...
Sie liegen nun hinter mir!
Und weithin dehnten sich die Wege.
Sie schienen bodenlos dem Fuß.
Als ich die Brücke überschritt,
Da fühlt' ich im Munde Erde
Wie Tote, die in Gräbern liegen.
Und weithin dehnten sich die Wege.
In welchen wie blaue Flammen
Die Eismassen hell erglänzten...
Und Gott, er lenkte meinen Sinn,
Daß ich die Gegend mied.
Und weithin dehnten sich die Wege.
Zur Rechten könnt' ich ihn sehn:
Ich schaute wie in das Paradies,
Das weithin leuchtend strahlte.
Und weithin dehnten sich die Wege.
Ich sah sie dort im Glanze!
Nach Brooksvalin zu fahren,
So hieß sie mich, kündend,
Daß Seelen dort gerichtet werden!
Und weithin dehnten sich die Wege.
Durch vieler Nächte Längen;
Und Gott nur kann es wissen,
Wie viel der Seelennot ich sah.
Dem Weltgerichte unterstehen.
Er hatte einen Knaben hingemordet:
Nun mußte er ihn ewig tragen
Auf seinen eignen Armen!
Er stand im Schlamme so tief
Dem Weltgerichte unterstehen.
Er trug einen Mantel wie von Blei;
So ward gestraft, daß er
Im Geize auf der Erde lebte,
Dem Weltgerichte unterstehen.
Die feurige Stoffe trugen;
Unredlichkeit lastet
Auf ihren armen Seelen
Dem Weltgerichte unterstehen.
Die Kohlengluten unter ihren Füßen hatten;
Den Eltern taten sie im Leben Böses,
Das traf gar schwer ihre Geister
Dem Weltgerichte unterstehen.
Es ward mir auferlegt,
Wo Hexen Arbeit leisten sollten
Im Blute, das sie im Leben erzürnt,
Dem Weltgerichte unterstehen.
Da kamen geritten böse Geister,
Vom Höllenfürsten geleitet,
Dem Weltgerichte unterstehen.
Das schien vor allem böse:
Voran ritt er, der Höllenfürst,
Auf seinem schwarzen Rosse
Dem Weltgerichte unterstehen.
In hehrer Ruhe andre Scharen.
Es ritt voran Sankt Michael
An Jesu Christi Seite
Dem Weltgerichte unterstehen.
Sie mußten angstvoll zittern!
Die Tränen rannen in Strömen
Als böser Taten Folgen
Dem Weltgerichte unterstehen.
Und wog die Menschenseelen
Auf seiner Sündenwaage,
Und richtend stand dabei
Der Weltenrichter Jesus Christ
Dem Weltgerichte unterstehen.
Den Armen Schuhe gibt;
Er braucht nicht mit nackten Füßen
Zu wandeln im Dornenfeld.
Und Weltenwahrheit
Ertönt im Geistesstand.
Den Armen Brot gereicht!
Ihn können nicht verletzen
Die Hunde in jener Welt.
Und Weltenwahrheit
Ertönt im Geistesstand.
Den Armen Korn gereicht!
Ihm kann nicht drohen
Das scharfe Horn des Stieres,
Wenn er die Gjallarbrücke überschreiten muß.
Und Weltenwahrheit
Ertönt im Geistesstand.
Den Armen Kleider reicht!
Ihn können nicht erfrieren
Die Eisesmassen in Brooksvalin.
Und Weltenwahrheit
Ertönt im Geistesstand.»
Sie lauschten achtsam der Worte.
Die Olaf sprach von seinen Träumen.
Du schliefest ja gar lange...
Erwache nun, o Olaf Åsteson!
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